Krill-Öl anstatt Ritalin?
«Deutsch- und Westschweizer Kinder schlucken fünf Mal mehr Ritalin als Tessiner Kids. Dort dürfen Kinder eben noch Kinder sei». Das sagt ein Tessiner Arzt.
Die Abgabe von ADHS Medikamenten wie Ritalin steigt in der Schweiz stetig an. Eine Auswertung der Krankenkasse Helsana zeigt: Im Jahr 2011 bezogen mit 5300 ihrer Versicherten 42 Prozent mehr Ritalin oder ähnlich wirkende Medikamente mit dem Wirkstoff Methylphenidat als noch 2006. Auf alle Kassen hochgerechnet nahmen 2009 rund 29’000 Menschen Methylphenidat. Die meisten waren 7- bis 18-Jährige (!). Der jüngste Versicherte war bei der Erstabgabe drei Jahre alt.
Am erstaunlichsten aber ist: Im Tessin ist der Anteil der Bezüger etwa fünfmal tiefer als in der Deutsch- und Westschweiz. Dass es dort weniger ADHS gebe oder dass dort eine Unterversorgung herrsche, sei kaum plausibel, so die Studie. Deren Autoren vermuten eine grundsätzlich andere Behandlungsphilosophie. In Italien habe sich in den letzten Jahren eine grosse Bewegung gebildet, die der Abgabe von Psychopharmaka an Kindern kritisch gegenüberstehe.
Der Tessiner Kinderarzt Mario Manotti hat in seiner dreissigjährigen Tätigkeit als Arzt nur zwei Kindern Ritalin verschrieben. Die meisten seiner Tessiner Arztkollegen seien Ritalin gegenüber sehr negativ eingestellt, sagt Mariotti. Auch die Eltern fragten kaum nach ADHS-Medikamenten. «Wir Südländer sind dem Kind gegenüber toleranter eingestellt als Deutschschweizer und lassen sie austoben. Kinder haben nun mal Temperament. Sie sind nie ruhig» sagt Mariotti. In der Deutschschweiz aber würden Kinder oft «wie Maschinen abgestellt, damit sie endlich Ruhe geben».
Unser Gehirn besteht überwiegend aus Fett, und Omega-3 ist Bestandteil von jeder unserer über 100 Milliarden Nervenzellen im Gehirn: 30% der Strukturfette im Gehirn bestehen aus DHA (Docosahexaensäure). Somit ist diese Omega 3 Fettsäure ein wesentlicher Baustein für die Struktur und damit für die Funktionalität des Gehirns. DHA beteiligt sich entscheidend an der Bildung von Verknüpfungen sowie Übertragung von Signalen im Gehirn von Jung und Alt und macht so Denken, Lernen und Erinnern überhaupt möglich.
Fehlt diese wichtige Omega-3-Fettsäure, vor allem in der Entwicklungsphase eines Menschen, so kann die Funktionalität des Gehirns eingeschränkt sein und Symptome einer ADHS hervorrufen. Liegt eine ADHS vor, wird schulmedizinisch meistens Ritalin eingesetzt. Dabei könnte bei ADHS auch eine gezielte Nährstoffsupplementierung mit dem in Krill-Öl reichlich vorhandenen DHA helfen. Dies ergaben zwei Studien. Schon nach drei Monaten zeigten sich signifikante Verbesserungen bei ADHS-abhängigen Symptomen.
Autor: Matthias Birnstiel
Weitere Informationen unter: www.chrisana.ch

Datum:
5. Dezember 2021