Kurkuma – Eine Knolle mit grosser Wirkung

In der ayurvedischen Medizin gilt Kurkuma schon seit 4.000 Jahren als bewährte Heilpflanze. Erst seit Beginn des neuen Jahrtausends ist die Knolle aus der Familie der Ingwergewürze auch bei uns als wirksame pflanzliche Alternative zu chemisch-synthetischen Arzneimitteln bekannt. Kurkuma enthält Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Eiweiss, Kohlenhydrate, Fettsäuren, Enzyme, sekundäre Pflanzen-, Gerb- und Bitterstoffe sowie ätherische Öle.

Was ist Kurkuma? Woher kommt er?

Die (Ur)-Heimat von Kurkuma ist Indien, Vietnam und die Insel Java. Dort verwendet man Gelbwurz traditionell als Gewürz und Heilmittel gegen Magen-Darm-Leiden. In jedem Fall braucht die Pflanze aber ein tropisches, feuchtes Klima. Sie wird bis zu einem Meter hoch, hat grosse, längliche Blätter und mal rosafarbene, mal gelbe Blüten. Im Boden treibt sie weit verzweigte Wurzelstöcke. Geerntet werden die Knollen im Winter, wenn das Blattwerk verwelkt ist.

Hauptwirkstoff in Kurkuma ist der gelbe Farbstoff Curcumin. Seine bitteren, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften bringen laut ayurvedischer Medizin den Stoffwechsel wieder in Harmonie. Dabei hat die kleine Knolle eine überraschend grosse Wirkung:

  • Sie unterstützt die Fettverdauung in Magen und Darm
  • Hilft bei Darmproblemen wie Verstopfung, Blähungen oder Durchfall
  • Reguliert den Blutzuckerspiegel
  • Steigert die Gallenproduktion in der Leber
  • Wirkt klärend gegen unreine Haut
  • Fördert die Wundheilung und kann darüber hinaus den Cholesterinspiegel senken.

Schutz vor Alzheimer

Inzwischen gibt es auch verstärkt Hinweise darauf, dass Curcumin die fortschreitende Demenz bei Alzheimer-Patienten verlangsamen kann. So erwies sich Curcumin bei zwei aktuellen Studien an der Harvard-Universität sowie an der Universität von Kalifornien in Los Angeles als effektiv beim Abbau neurodegenerativer Prozesse wie der Entstehung von Placques im Gehirn sowie von Entzündungen. Darauf deuten auch Untersuchungen hin, nach denen in Indien, dem Stammland von Kurkuma, sehr viel weniger Menschen an Alzheimer erkranken als in den westlichen Industrieländern.

Krebszellen mögen kein Kurkuma

Die vielleicht wichtigste medizinische Eigenschaft von Kurkuma, die in jüngster Zeit durch immer mehr Studien bestätigt wird, ist die tumorhemmende Wirkung der Pflanze. Inder, die ja ihr Essen regelmässig mit Kurkuma würzen, erkranken um ein Vielfaches seltener an Darmkrebs als Westeuropäer. Das hat verschiedene Ursachen: Durch die Anregung des Leberstoffwechsels können Toxine besser ausgeschieden werden. Dann stimuliert die antioxidative Wirkung gegen freie Radikale nicht nur das Immunsystem und kann damit Krebs verhindern, sondern wirkt sich zusätzlich positiv auf verschiedene Krebsarten sowie die Metastasenbildung aus. So konnten Wissenschaftler der Ludwig-Maximilian-Universität München in Studien nachweisen, dass Curcumin die Metastasenbildung sowohl bei Prostatakrebs als auch bei Brustkrebs hemmt. Beide Krebsarten gehen mit latenten Entzündungsprozessen einher. Und zwar deshalb, weil die Krebszellen Entzündungsbotenstoffe (sogenannte Zytokine) ausschütten. Das heisst: Im Verlauf der Erkrankungen steigt die Konzentration der Zytokine im Blut. Die Krebszellen produzieren diese, um leichter Metastasen bilden zu können. Das Forscher-Team um Dr. Beatrice Bachmeier fand nun heraus, dass Curcumin die Ausschüttung der Zytokine hemmt und somit die Metastasenbildung verhindern kann.

Diese Studie wurde zwar im Labor an Mäusen durchgeführt, zeigt aber doch, dass natürliche Substanzen wie Gelbwurz vor Metastasen beim Mamma- und Prostatakarzinom schützen können.

Hinzu kommt, dass Viren und Parasiten, die inzwischen von immer mehr Wissenschaftlern bei Dickdarmkrebs als Auslöser für Krebs gelten, durch Gelbwurz in Schach gehalten werden können. Und nicht zuletzt sprechen manche Untersuchungen dafür, dass die kleine Knolle die Bildung neuer Blutgefässe, die die Tumore ernähren, unterbindet.

Zusammengefasst heisst das: Curcumin zählt inzwischen zu den interessantesten Naturstoffen mit antikanzerogener Wirkung. Vor allem ist es im Vergleich zu anderen Heilmitteln preiswert. Allerdings müsste man mehrere Gramm des lngwer-Gewächses täglich konsumieren, um diese Wirkung zu erzielen. Fast alle Studien verwenden deshalb Kurkuma-Extrakt in Kapselform.

Natürlich ist Kurkuma kein alleiniges Heilmittel gegen Krebs. Aber es wirkt unterstützend bei einer medizinischen Therapie gegen Tumorerkrankungen. Seit geraumer Zeit finden kaum noch Krebskongresse statt, auf denen nicht über Kurkuma gesprochen wird. So empfehlen die amerikanische Krebsgesellschaft sowie die deutsche und österreichische Gesellschaft für Onkologie den unterstützenden Einsatz von Kurkuma bei Krebspatienten, egal um welchen Tumor es sich handelt.

Reines Curcumin gehört zu den Stoffen, die normalerweise wegen ihrer schlechten Löslichkeit in Wasser, unzureichend resorbiert werden.

Autor: Matthias Birnstiel

Weitere Informationen unter: www.chrisana.ch

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Datum:

15. Juli 2021

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