Astaxanthin – schützt den Körper vor oxidativem Stress
Algen sind normalerweise grün. Wenn jedoch astaxanthinhaltige Algen (z. B. Haematococcus pluvialis) in eine Stress-Situation geraten, also plötzlich unter Wassermangel, unter starker Hitze, grosser Sonneneinstrahlung oder an Kälte leiden, dann färben sie sich rot. In der Natur ist das z.B. bei einer ausgetrockneten Vogeltränke ersichtlich, die plötzlich einen roten Belag bekommt. Das sind astaxanthinhaltige Algen, die in Stress gerieten, weil sie unter Wassermangel litten. Die rote Färbung entsteht, weil die Alge alle anderen Stoffwechselvorgänge (an denen das grüne Chlorophyll beteiligt ist) einstellt und sich nur noch um eine Anreicherung mit rotem Astaxanthin kümmert. Astaxanthin füllt die Alge aus und schützt sie. Es schützt die Alge offenbar so gut, dass sie mehr als 40 Jahre bei sengender Hitze oder eisiger Kälte ohne Nahrung und ohne Wasser überleben kann.
Wenn nun Tiere diese Algen in grossen Mengen fressen und so das Astaxanthin in sich anreichern, dann werden auch sie rosa. Das ist bei Lachsen der Fall, bei Forellen, Hummer, Shrimps, Krill, Krabben und auch bei den Flamingos. Lachse enthalten die höchste Astaxanthin-Konzentration der Welt. Der rote Stoff konzentriert sich in ihren Muskeln und macht sie zu den Ausdauer-Champions der Tierwelt.
Astaxanthin zählt heute zu den wirkungsvollsten Antioxidantien, die jemals entdeckt wurden. Das Super-Antioxidans Astaxanthin hat eine 6000 Mal stärkere Wirkung Vitamin C und ist auch um ein Vielfaches stärker als Vitamin E.
Anwendungsgebiete für Astaxanthin
Oft reagieren Menschen ungläubig, wenn im Zusammenhang mit manchen natürlichen Stoffen wie z.B. Astaxanthin eine derart grosse Vielzahl an wunderbaren Wirkungen aufgezählt wird. Wie kann ein und dieselbe Substanz bei Augenleiden wirken, daneben die Gelenke schmerzfrei machen, Sportler aufpeppen und gleichzeitig die Haut vor der Sonne schützen?
Die Antwort ist ganz einfach: Viele Beschwerden haben ein und dieselbe Ursache, nämlich oxidativen Stress und/oder Entzündungen. Sie zeigen sich nur deshalb an verschiedenen Körperstellen, weil jeder Mensch andere Schwachpunkte besitzt.
Der Wirkstoff Astaxanthin wurde bisher hauptsächlich bei Tieren auf seine Wirksamkeit getestet. Seine Wirkung beim Menschen kann, muss aber nicht unbedingt identisch sein.
Antioxidans: Astaxanthin hat eine sehr ähnliche Struktur wie andere Carotinoide, beispielsweise das bekannte beta-Carotin (Provitamin A, eine Vorstufe von Vitamin A). Es kann zwar nicht wie dieses vom menschlichen Körper zu Vitamin A umgewandelt werden, fungiert jedoch ebenfalls als sogenanntes Antioxidans. Das bedeutet, dass es Zellschäden, wie sie durch reaktive Sauerstoffteilchen (freie Radikale) oder UV-Licht entstehen, vorbeugen kann. Das mindert auch die vorzeitige Zellalterung durch diesen «oxidativen Stress». Einige Studien weisen auch darauf hin, dass Astaxanthin die Zahl schwerer Zellschäden, die mitunter zu Krebserkrankungen führen können, senken kann.
Immunsystem und entzündliche Erkrankungen: In mehreren Studien an Tieren konnte gezeigt werden, dass der Wirkstoff die Freisetzung einiger Entzündungsbotenstoffe verhindert. Die Astaxanthin-Wirkung glich dabei der von Cortison und antiallergischen Wirkstoffen, war jedoch schwächer. Von diesem Effekt könnten beispielsweise Asthmatiker profitieren.
Diabetes: Der erhöhte Blutzuckerspiegel bei Typ-2-Diabetikern (Fress- oder Adipositas-Diabetes) setzt die Insulin ausschüttenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zusätzlich unter oxidativen Stress. Dies schädigt die Zellen und ist, wie Wissenschaftler vermuten, auch der Grund für die Nierenfunktionsstörungen im weiteren Verlauf der Zuckerkrankheit. In einer Astaxanthin-Studie an Mäusen konnte der Wirkstoff das Fortschreiten dieser schädigenden Prozesse vermindern.
Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-System: Astaxanthin zeigt mehrere Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System: Es führt zum Beispiel zu einer Blutdrucksenkung, indem es auf unterschiedliche Weisen die Gefässe erweitert. Auch der allmähliche nachteilige Umbau des Herzens, der bei verschiedenen Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck zu einer weiteren Funktionseinschränkung des Herzens führt, konnte durch Astaxanthin verlangsamt werden. Darüber hinaus bilden sich weniger Gefässablagerungen und bereits bestehende Ablagerungen werden stabilisiert. Das beugt der Bildung von Blutgerinnseln vor, die sich ablösen und nachfolgende kleinere Gefässe verstopfen könnten (wie bei Herzinfarkt und Schlaganfall).
Weitere Wirkungen: Zahlreiche weitere positive Wirkungen für Astaxanthin sind in Studien beschrieben, darunter die Vorbeugung von UV-Schäden am Auge, eine schnellere Regeneration von Skelettmuskeln nach dem Training, eine erhöhte Widerstandskraft der Haut gegenüber Schäden durch UV-Licht, eine verbesserte Spermien-Qualität und eine umfangreichere Regeneration des Gehirns nach Schlaganfällen.
Autor: Matthias Birnstiel
Weitere Informationen: www.chrisana.ch

Datum:
3. Februar 2022